Reben Anhängen nach dem Schnitt

Die erste Arbeit die auf den Winterschnitt folgt ist das Anhängen oder Anbinden der Reben und das macht man gerade jetzt um diese Zeit. Dabei werden die Rebstöcke am Unterstützungsstecken angebunden und die beim Schnitt verbliebenen ein oder zwei Reben zum Draht heruntergebogen und dort fixiert oder eben "angehängt". Daher kommt auch der Name für die Arbeit.

Die Rebe ist zwar eine Kletterpflanze, damit sie aber auch gerade nach oben wächst, wird sie immer an einem Stecken angebunden. Nach ein paar Jahren wird das Bindematerial aber spröde, und daher muss es immer ausgebessert werden. Das Anhängen am Draht hat aber einen ganz anderen Zweck. Wie alle Pflanzen treibt die Rebe an der Spitze immer zuerst und am stärksten aus. Wenn also ein Trieb gerade nach oben stehen gelassen wird, würden alten Stamm fast keine neuen Reben mehr wachsen und wir hätten in zwei, drei Jahren keine Weinrebe mehr sondern einen Weinbaum. Das hört sich zwar ganz schön an, aber wir wollen bei der Weinlese noch für absehbare Zeit ohne Leitern auskommen, und darum werden die Reben nach unten gebogen. Außerdem verteilen sich dadurch die neuen Triebe schön im Drahtrahmen und es bildet sich eine schön verteilte, gut durchlüftete Laubwand.

Reben Anhängen Dampfrohr

Anhängen, Rohr einer alten Dampflok als Unterstützungsstecken

Auf dem Foto sieht man Reben der Sorte Cabernet Sauvignon die etwa 15 Jahre alt sind. Interessant sind auch die Unterstützungsstecken an denen wir die Reben anbinden. Dabei handelt es sich um Rohre aus alten Dampfloks die in den 1960er Jahren verschrottet wurden. Wir haben sie damals gekauft und sie überstehen nun schon den zweiten Weingarten. Man sieht, wir bauen auch auf alte Technik :-)

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