22.2.2007 - 22:01 h
Wenn Sie sich bisher gefragt haben was wir den Winter über so treiben haben wir hier genau das
Richtige für Sie. Die erste Aufgabe in jedem neuen Jahr ist der Rebschnitt, eine sehr
zweitaufwändige Arbeit die uns den gesamten Jänner und meist auch einen guten Teil des Febers
beschäftigt. Beim Rebschnitt werden die im Lauf des vergangenen Jahres gewachsenen Rebtriebe stark
gekürzt. Das dient dazu den Weinreben einen vitalen Start ins neue Jahr zu ermöglichen, vor
allem aber zur Regulierung des Ertrags bei der nächsten Ernte. Nachdem jede Knospe der Rebe, wir
nennen diese übrigen Augen, das Potential hat ein bis zwei Trauben zu bilden müssen wir hier
durch Zurückschneiden steuernd eingreifen.
Viele Trauben auf einem Rebstock bedeuten zwar einen reichen Ertrag, doch diesen erkauft man mit ein paar
gravierenden Nachteilen. Eine Weinrebe kann im Verlauf ihres Wachstums in einem Jahr nur eine begrenzte
Menge an Zucker, Aroma, Extrakt und anderen wertvollen Traubeninhaltsstoffen bilden. Muss sie diese nun auf
viele kleine Trauben aufteilen, bleiben die einzelnen Beeren relativ klein, sauer und nicht besonders
aromatisch. Qualitätsweintrauben sehen jedenfalls anders aus. Deswegen ist es bereits beim Rebschnitt
außerordentlich wichtig den Traubenbehang der Weinrebe auf einen Bruchteil des Möglichen zu
reduzieren. Dies legt den Grundstein für die Entwicklung von großen, süßen und
vollreifen Trauben zur Erntezeit, gerade richtig für hochwertige, aromatische und noble Weine.
Außerdem hat die Traubenreduktion noch einen weiteren sehr wichtigen Effekt. Die geringere Belastung
der Reben schont diese und so können sie über einen viel längeren Zeitraum erfolgreiche
Ernten garantieren. Überlastete Weinstöcke verfallen hingegen nach wenigen Jahren und sind dann
keinesfalls mehr in der Lage hochqualitative Trauben zu erzeugen.
Aus diesen Gründen ist der
Rebschnitt neben der Ernte die wichtigste Arbeit im Weingarten. Bereits hier wird die Basis für ein
erfolgreiches Jahr und eine ausgezeichnete Ernte gelegt. Die speziellen Anforderungen und die Bedeutung des
Rebschnitts verlangen nach geübten und vor allem erfahrenen Händen. In einem warmen Jahr wie dem
heurigen ist die Arbeit allerdings ganz angenehm und geht schnell von der Hand.
Sie sehen also,
der Grund warum wir hier schon länger nichts Neues veröffentlich haben ist kein ausgiebiger
Winterurlaub. Wir sind bereits mit vollem Elan dabei alles zu tun um ein hervorragendes Weinjahr 2007 zu
ermöglichen.
Kommentare