Die Wachstumssaison der Rebe ist bereits weit fortgeschritten und bis zur Weinlese wird es nicht mehr allzu lang dauern. Daher lässt sich bereits eine erste Bilanz über den bisherigen Verlauf des Jahrganges ziehen. Besonders interessant ist das für uns natürlich, weil dies die erste Saison ist in der wir unsere Weingärten nach den Richtilinien des biologischen Weinbaues bewirtschaften.
Nach einem guten Start im Frühjahr und einer vielversprechenden Rebblüte waren der Juni und vor allem der Juli sehr feucht, bei untypisch hohen Regenmengen für unsere Gegend. Normalerweise haben wir in dieser Jahreszeit ja eher mit Trockenheit zu kämpfen. Viel Feuchtigkeit bedeutet gute Bedingungen für Rebkrankheiten, ganz besonders wenn es außerdem sehr warm ist. Dazu kam noch ein schweres Hagelunwetter Anfang Juli, bei dem einige Rieden ziemlich mitgenommen wurden.
Als Biobetrieb stehen wir in einer solchen Situation vor einer besonderen Herausforderung. Wir verzichten auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und müssen daher unsere Reben auf andere Weise vor Krankheiten bewahren. Hier hilft nur intensive manuelle Laubarbeit um eine gute Durchlüftung der Traubenzone und damit ein schnelleres Abtrocknen nach einem Regen zu erreichen. Weiters verwenden wir gezielt natürliche Pflanzenstärkungsmittel um die Wiederstandsfähigkeit der Reben zu verbessern und sie bei der Abwehr von Rebschädlingen zu unterstützen. Für uns bedeutet das natürlich viel mehr Arbeit als in einem Jahr mit idealer Witterung aber das war uns auch vor der Umstellung zum biologischen Anbau klar und wir nehmen es gerne in Kauf.
Insgesamt haben wir die Situation im ersten Jahr als Biobetrieb ganz gut gemeistert und gerade weil es ein sehr anspruchsvolles Jahr ist sind wir durchaus stolz darauf. Nun warten wir natürlich noch alle auf die Ernte und bis dahin sind es nur noch wenige Wochen.