Räuchern gegen den Frost

Nach dem katastrophalen Spätfrost im Jahr 2016 macht es uns auch 2017 nicht gerade leicht. Der Winter war zwar kalt, dafür aber der März so warm dass die Reben extrem früh zu wachsen anfingen. Gut drei Wochen vor dem langjährigen Durchschnitt, ging es schon rund um den 5. April los. Leider kann es bis in die erste Maihälfte immer wieder zu Frösten kommen, und die tun den jungen Reben nun einmal garnicht gut.

Und so kam es dann auch. Zweimal, in der Nacht auf den 21. April und auf den 10. Mai waren Minusgrade angesagt, eine drohende Katastrophe wie schon im Vorjahr. Diesmal waren wir jedoch vorbereitet. Alle Winzer aus Gols und allen umliegenden Orten haben zusammengeholfen und Strohballen in den Weinrieden verteilt. In Frostnächten können diese angezündet werden um möglichst viel Rauch zu erzeugen. Dadurch kann man die Abstrahlung der Bodenwärme etwas vermindern und vielleicht die entscheidenen 1-2° C gewinnen, die den Trieben das Überleben ermöglichen. Nach den Schäden im letzten Jahr war die Motivation bei allen entsprechend groß und es wurde ordentlich geräuchert:

Räuchern gegen Spätfrost

Nun, hat es geholfen? Bei besonders empfindlichen Sorten und in sehr kritischen Lagen haben wir leider doch wieder deutliche Schäden zu verzeichnen, allerdings bei weitem nicht so schlimm wie im letzten Jahr. In vielen anderen Weingärten konnten wir die Temperatur in Höhe der Rebzeilen gerade noch um die 0° C halten, während sich am Boden schon Reif bildete. (Foto unten) Es war also äußerst knapp, das Räuchern hat sich ausgezahlt!

Reif am Boden

Mit viel Anstrengungen sind wir heuer gerade noch einmal so davongekommen. Frost dürfte uns nun glücklicherweise keiner mehr drohen und hoffentlich bleiben uns andere Wetterkapriolen erspart. Es bleibt jedenfalls spannend, bitte alle weiterhin Daumen drücken für einen guten 2017er Jahrgang!